veröffentlichungen / Kataloge

Renato Berzaghi. Stefano L'Occaso

€ 35,00

Dieser Band, der zweite des Gesamtkatalogs des Museums, befasst sich mit den Gemälden (Fresken, Wandteppiche, Leinwände, Miniaturen), die zwischen dem Beginn des 15. Jahrhunderts und 1630 entstanden sind, dem Jahr, in dem die Plünderung und die Pest einen tragischen Wendepunkt in den lokalen Ereignissen markierten und die glorreiche Zeit beendeten, in der Mantua zu den Städten an der Spitze der europäischen Kultur gehörte. Das Buch gliedert sich in zwei Abschnitte: Der erste umfasst die von den Herausgebern des Bandes ausgewählten Werke der Dauerausstellung, der zweite die in den Depots des Museums aufbewahrten oder an andere Benutzer ausgeliehenen Werke. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, dokumentieren diese Gemälde - zusammen mit den Rüstungen und den Meisterwerken der Goldschmiedekunst, die in anderen Abteilungen des Museums zu bewundern sind - die Hegemonie, die die Familie Gonzaga über die lokale Kultur ausübte: Sicherlich aus politischem Kalkül, aber auch aus überzeugter persönlicher Leidenschaft, förderten fast alle Herren von Mantua nicht nur prächtige Architekturen und beherbergten Literaten und Musiker, sondern profilierten sich auch auf nationaler Ebene als Sammler und Mäzene im Bereich der plastischen und figurativen Kunst, deren Ergebnisse sie oft der Öffentlichkeit zur Verfügung stellten, um damit die von ihnen selbst gewünschten Sakralbauten zu schmücken. Dies ist der Ursprung der ausgestellten Serie, die in hohem Maße den kreativen Eifer der fraglichen Zeit dokumentiert. Sie beginnt mit Werken des untergehenden gotischen Geschmacks, der noch vorherrschte, bevor Markgraf Ludovico II. das Genie von Andrea Mantegna in die Stadt rief. Von letzterem und seinem nicht minder genialen Nachfolger Correggio stammen die Tondi, die sich bereits im Atrium der Basilika Sant'Andrea befinden. Es folgen Beispiele (Benedetto Pagni, Fermo Ghisoni) für den Einfluss von Giulio Romano und für die zwanzigjährige Regentschaft des Herzogtums durch Kardinal Ercole (die Leinwand von Girolamo Mazzola Bedoli ist ein Beispiel dafür), während andere Werke auf die Zeit des Herzogs Vincenzo I. und (insbesondere die in Paris gewebten Wandteppiche) des Bischofs Francesco verweisen. Den Abschluss der bewundernswerten Ausstellung bilden Gemälde von Domenico Fetti und Giovanni Baglione, den beiden römischen Künstlern, die für Herzog Ferdinando arbeiteten.

ISBN: 978-88-95490-31-1
Drucker: Pubblicazione di Paolini Mantova
Jahr der Ausgabe: 2011